Den Winter verschlafen

News aus dem Wald - Januar

Der Winter ist für die Wildtiere eine herausfordernde Jahreszeit. Das Nahrungsangebot ist tief, da die Vegetation auch ruht, Insekten fehlen und Beutetiere weggezogen oder unter dem Boden sind. Gleichzeitig erfordern die tiefen Temperaturen einen erhöhten Energieumsatz, um die Körpertemperatur zu behalten. Auch die Fortbewegung im Schnee ist für viele Tiere deutlich anstrengender. Um den Winter gut zu überstehen, gibt es verschiedene Strategien. Viele Vögel fliegen in wärmere Überwinterungsgebiete, die teilweise im südlichen Afrika liegen. Andere Tiere, wie der Rothirsch, wandern in tiefere Lagen oder an sonnige Hänge, wo kein oder wenig Schnee liegt. Wer in der Schweiz bleibt, frisst sich im Herbst eine dicke Fettschicht als Reserve für den Winter an und legt sich ein dickes Winterfell zu. Eine weitere Strategie ist eine Winterruhe oder einen Winterschlaf abzuhalten. Dabei reduzieren die Tiere den Stoffwechsel auf ein Minimum, Körpertemperatur und Herzschlagrate werden abgesenkt.

Der Siebenschläfer verbringt, wie der Name schon sagt, sieben Monate im Winterschlaf. Auch der Igel und das Murmeltier schlafen mehrere Monate. Die Tiere legen sich ins gut gepolsterte Nest. Die angefressene Fettschicht isoliert und dient als Energiereserve. Im Winterschlaf sinkt die Köperkerntemperatur gegen null Grad und die Stoffwechselfunktion wird drastisch reduziert. Die Herzschlagrate sowie die Atmung werden deutlich verlangsamt. Die Tiere unterbrechen in regelmässigen Abständen diesen extremen Ruhezustand und wechseln in einen gewöhnlichen Schlaf. Dabei wird der ganze Körper wieder hochgefahren. Alle paar Wochen erwachen die Tiere aus dem Winterschlaf um zu urinieren oder aus der Vorratskammer Nahrung zu fressen. Während des extremen Ruhezustandes sind die Tiere steif und reagieren nicht auf äussere Reize. Die Tiere dürfen in diesem Zustand nicht gestört werden, da das rasche Hochfahren des Stoffwechsels sehr energieintensiv ist und sogar zum Erschöpfungstod führen kann. Nach dem Aufwachen im Frühling müssen die Tiere viel fressen, um wieder zu Kräften zu kommen.

Das Eichhörnchen oder auch der Dachs machen eine Winterruhe. Der Stoffwechsel wird weniger stark reduziert. Für die Nahrungssuche verlassen diese regelmässig das Nest. So können im Winter auch Eichhörnchen im Wald beobachtet werden.

Quellen Text:
Deutsche Wildtier Stiftung | Was ist eigentlich Winterschlaf?
Der Siebenschläfer liegt im Winterschlaf (deutschewildtierstiftung.de)

Bild:
www.deutschewildtierstiftung.de